Die Generation der Luftwaffenhelfer

 

Nachdem JENEN die Generation der Altnazis als Popanz - nicht selten unbegründeter Schlammschlachten - weggestorben ist, kramten sie in den Archiven und suchten mit dem Elektronenmikroskop nach Spuren braunen Staubes als seien es Goldnuggets, wie es Ernst Jünger einmal persifliert hat. Die Systemmedien haben sich JENEN wiedereinmal als willige Transporteure antideutscher Ressentiments zur Verfügung gestellt.

Die „Flakhelfergeneration“ wusste sich – zumindest in diversen Leserbriefen - zu wehren!

 

„Man kann Sex haben, ohne zu penetrieren, Haschisch rauchen, ohne zu inhalieren – aber kann man auch Mitglied der NSDAP gewesen sein, ohne es zu wissen?“

 

„Neue Zürcher Zeitung“ zitiert in DER SPIEGEL 29 / 2007 / 134

 

Zu den Fällen Walser, Hildebrandt, Lenz, Luhmann, Ehmke, Boenisch, Lübbe und Dorst schreibt DER SPIEGEL, dass die Bedeutung der NS-Karteikarten unter Experten durchaus umstritten ist. In Analogie zur Unschuldsvermutung der Menschenrechtskommission haben jene also als unbelastet zu gelten. Außerdem halten wir es für unangemessen, mit dem Elektronenmikroskop nach Spuren braunen Staubes zu suchen, als handele sich um Goldnuggets; einmal wegen der zwischenzeitlich vergangenen über 60 Jahre und zum anderen wegen der immer noch ausstehenden Historisierung und einer damit verbundenen differenzierten Betrachtung und Beurteilung des Nationalsozialismus’.

 

Einige Leserbriefe zur Wissens- und Bewusstseinserweiterung:

 

 

Nr. 28/2007, Szene: NS-Geschichte

und Nr. 29/2007 Zeitgeschichte: Mitgliedskarten

der NSDAP mit neuen prominenten Namen

Als ich im September 1945 als Jugendli­cher aus US-Gefangenschaft entlassen wurde und heimkehrte, fand ich von der
örtlichen Parteileitung einen Brief vor. In­halt: die Mitteilung, dass ich nunmehr Mit­glied der NS-Partei sei; zuzüglich ein Parteiabzeichen. Eine Beitrittserklärung lag nicht bei. Absendedatum: der 20. April 1945. Ähnliches geschah bereits 1944 bei Kameraden des vorangegangenen Flak­helferjahrgangs. Dort allerdings lag eine Beitrittserklärung bei. Der frühere NS-Ortsgruppenleiter erklärte mir später freimütig, dass seine Dienststelle auch un­beantwortet gebliebene Beitrittsaufforde­rungen als Beitritt gewertet habe, und vie­le seiner Kollegen hätten dies in Kenntnis der Berliner Weisung genauso praktiziert.
Dies sei zwar geschummelt gewesen, habe aber der örtlichen Statistik gedient.
Ulm-Unterweiler        Prof. O. R. Gaier

Aus meinem Tagebuch, das ich als 14-Jähri­ger führte, möchte ich Ihnen folgendes Er­lebnis schildern: Am 9. März 1945 wurde
ich mit anderen Jugendlichen in eine Schu­le einbestellt, um uns für die Übernahme in die Hitlerjugend vorzubereiten. Uns wurde ein Vortrag gehalten und dann ein Schrei­ben zur Unterschrift vorgelegt, damit wir uns - als Geschenk zu Führers Geburtstag
- zu einer Waffengattung oder zur SS frei­willig melden. Es wurde dabei erheblicher moralischer Druck auf alle Jugendlichen ausgeübt. Außer mir und einem Freund un­terschrieben alle. Hier muss man fragen: Waren denn alle, die unterschrieben ha­ben, Nazis in den Augen mancher unserer heutigen Journalisten? Man könnte es mei­nen! Sich in dieser Weise zu wehren war
für uns beide mit sehr viel Angst verbun­
den. Es war uns beiden bewusst, dass Verweigerung der Unterschriften unsere
Familien gefährden konnte.
Dobbl (Bad.-Württ.)    Dr. F. W. PEPPLER


Welch lächerlich überhöhte Diskussion. Wenn heute ein Siebzehnjähriger sich an eine Dreizehnjährige „heranmacht“ und dafür in der Türkei eingesperrt wird, dann ist er noch ein Kind, dem großes Un­recht widerfährt. Wenn die damals gleich­altrigen Hildebrandt, Walser und Lenz Mitglied der NSDAP wurden, egal ob mit oder ohne Unterschrift, dann haben sie
für den Rest ihres Lebens versagt. Ein großer Teil jener, die sich heute dieses Urteil erlauben, dürfte seit Monaten dar­über palavern, ob man dieser Alters­gruppe bereits den Führerschein überlas­sen kann.
Sindelfingen (Bad.-Württ.)      Frank Hübner

„Hoffnungslos mittendrin“ trifft die dama­lige Lage wohl besser als Ihre Überschrift „Hoffnungslos dazwischen“. Denn die Angehörigen der Jahrgänge 1926 und 1927 wurden nach dem Jungvolk mit 16 Jahren zunächst Luftwaffenhelfer, kamen dann ins Wehrertüchtigungslager, wurden zum Ar­beitsdienst und zur Wehrmacht eingezo­gen. Dies alles ungefragt in einem Zeit­raum von circa 16 Monaten. - Und jetzt wird mit aufgeblasenen Backen außer Staub eventuell auch noch eine bedeu­tungslose NSDAP-Karteikarte aufgewirbelt, um daraus zu konstruieren, diese Ge­neration „stehe dadurch unter General­verdacht“! - Das ist nach über 60 Jahren reichlich abgeschmackt und albern!

Darmstadt    Werner Schmeil

Ich (Jahrgang 1927) meine mich zu erin­nern, dass wir im Frühjahr oder Sommer 1944 drei Tage Sonderurlaub bekommen haben, um in die NSDAP einzutreten. Ob ich einen Aufnahmeantrag unterschrieben habe, weiß ich nicht mehr. Das ist keine
Entschuldigung, gemacht hätte ich es si­
cher - für drei Tage Urlaub. Wissen möch­te ich, wie sich diejenigen verhalten hätten,
die heute über die damals 16-Jährigen die Nase rümpfen.
Kaarst (Nbdbh.-Westf.)      Otmar Braun

Quelle: DER SPIEGEL 30 / 2007 / 12

 

Zu „Hildebrandt, Walser und Lenz in der NSDAP", LN vom 1./2.7.07:

Schluss mit den ewigen Vorwürfen

Bezug nehmend auf den Vor­wurf in dem Artikel, die Schriftsteller Martin Walser, Siegfried Lenz und Kabaret­tist Dieter Hildebrandt seien freiwillig und bewusst Mit­glieder der NSDAP im Drit­ten Reich gewesen, kann ich aus eigener Erfahrung wider­sprechen! Ich bin Jahrgang 1927 und stellte nach Kriegs­ende fest - ohne mein Wis­sen, geschweige denn Einver­ständnis im BDM (Bund deut­scher Mädel) gewesen zu sein. So etwas geschah für heute wohl unverständlich in der damaligen Zeit! Fazit: Nun muss endlich einmal Schluss sein mit den ewigen Vorwür­fen und Verleugnungen.

INGRID STEEN, Lübeck

Luftwaffenhelfer ohne eigenes Zutun

Auch ich, geboren am 24. April 1927, stellte 1945 fest, dass ich Mitglied der NSDAP war: Vom 15. Februar 1943 bis Ende Juli 1944 war ich Luftwaffenhelfer. Nach Aus­sage meines Vaters hatte er mich während meiner Abwe­senheit angemeldet.

HANS-HELMUTH KIEHN, Worth

 

Quelle: Lübecker Nachrichten vom 8./9. Juli 2007