Endlose Erpressung eines besetzten Landes

 

Gerard Menuhin (57), Sohn des 1999 gestorbenen weltberühmten Geigers, wurde im November 2005 vom Vorstand der »Jehudi Menuhin Stiftung Deutschland« seines Amtes als Vorsitzender enthoben.

 

Menuhin, der sich selbst als »Jude und Journalist« bezeichnet (»Die Welt«, 14.11.2005), wurde vorgeworfen, daß er in Beiträgen für die »National‑Zeitung« und in der »Deutschen Stimme« seine Meinung über ein »Schweigegebot« und einer »endlosen Erpressung« der Deutschen wegen ihrer NS­-Vergangenheit veröffentlicht habe. Das könne die gesamte Finanzierung und die Existenz der Stiftung in Frage stellen. Unterstützer wie Rita Süßmuth, Herman van Veen, Bärbel Schäfer und Prof. Edelstein müßten sich zurückziehen, erklärte die neue Vorsitzende Anetta Kahane.

 

Menuhin veröffentlicht seitdem seine Beiträge auf einer eigenen Internet­Seite. Hier ein Beispiel:

 

Warum sind die Deutschen so sonderbar?

 

Seit einigen Jahren bereits stelle ich mir diese Frage. Die Antwort ist meines Erachtens: Die Deutschen haben eine Besetztenmentalität. Das ist der Schlüssel zum Verständnis und erklärt zum Beispiel,

 

‑ warum die deutsche Regierung ihre Außen‑, aber auch ihre Innenpolitik gemäß den Wünschen anderer Länder führt,

 

‑ warum Deutschland als führendes europäisches Land keine Atomwaffen besitzt, obwohl es seit Jahrzehnten Nuklearstrom erzeugt,

 

‑ warum der größte Teil der deutschen Goldreserven so lange nach dem Kalten Krieg noch immer nicht bei der Bundesbank lagert, sondern im Besitz der Federal Reserve Bank in Manhattan ist (es ist sowieso unklar, warum das Gold nach Amerika verschickt wurde, da die Schweiz als neutraler Nachbar besser geeignet gewesen wäre),

 

‑ warum heute, 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und 16 Jahre nach Ende des Kalten Krieges, Deutschland noch immer 56.000 amerikanische Soldaten und 22.000 britische Soldaten beherbergt,

 

‑ warum die Deutschen Öl und Gas aus der Nordsee kaufen müssen, das ihnen eigentlich selber gehören müßte,

 

‑ warum es keine deutsche Leitkultur geben darf,

 

‑ warum der amerikanische Einfluß, etwa was Sprache, Musik oder Bräuche angeht, in Deutschland so stark ist wie bei keiner anderen Kulturnation,

 

‑ warum die Deutschen es nicht wagen, Kinder in die Welt zu setzen.

 

Zuerst der Wille der anderen

 

Deutschland trägt die Züge eines besetzten Landes, dessen Zukunft von nichtdeutschen Interessen bestimmt wird. Alle anderen europäischen Länder ‑ alle anderen Länder überhaupt ‑ betreiben Politik im nationalen Sinn, mal besser, mal schlechter. Es gibt Verträge zwischen Staaten, Handel und Wandel, Austausch jeder Art und traditionelle Freundschaften, die Wirtschaft und Politik bestimmen, aber am Ende werden die Entscheidungen zugunsten der eigenen Nation getroffen.

 

Nicht so in Deutschland. Für Deutschland kommt zuallererst der Wille der anderen. Man ist besorgt um die Militärstützpunkte der USA, um die Interessen der französischen Wirtschaft (Leunawerke!); um ausreichende finanzielle Unterstützung der EU, um die Gefühle Polens, obwohl es auf polnischer Seite eigentlich immer kocht und in Warschau ein Hitler‑Vergleich den anderen jagt. Man schickt im Rahmen der NATO Truppen unter Führung oder im Dienste Amerikas nach Afghanistan. Deutsche Soldaten sollen im Kongo eingesetzt werden. Und um Israel noch einen Gefallen zu tun und den Zentralrat der Juden günstig zu stimmen, werden atomwaffenfähige U-­Boote verschenkt.

 

Typische Titelzeilen deutscher Tageszeitungen lauten (hier am Beispiel jüngster Ausgaben von »Die Welt«):

 

‑ »Keiner kann sagen, er habe nichts gewußt ‑ Die Deutschen und die Judenverfolgung«

 

‑ »Kein Opfer, kein Name darf vergessen werden«

 

‑ »Sie wußten und sie wollten: Was man den Juden antat, geschah mit Fanfaren«

 

‑ »Auschwitz bleibt deutsch«

 

Flucht nach innen oder Nichtigkeit

 

Und Anetta Kahane verbreitet unter der Überschrift »Die Geschichte nie aufgearbeitet« ihre Theorie: »In der DDR hat es nie eine Geschichtsaufarbeitung gegeben. Der Holocaust ist allenfalls ideologisch abgehandelt worden. Man hat das Volk exkulpiert ...«

 

Tatsächlich ist es umgekehrt: Man hat der BRD‑Bevölkerung ewige Schuld eingeredet und aufgebürdet. Die Mitteldeutschen hingegen haben eher die Möglichkeit, die Welt unvoreingenommen zu sehen. Aber diese Feststellung hätte Frau Kahane in ihrer Eigenschaft als Stiftungsvorsitzende nicht gedient.

 

Die deutsche Seele ist nach wie vor besetztes Gebiet. Entweder verkriecht sich der Deutsche noch weiter auf seiner Flucht nach innen. Oder er ergibt sich völlig der Nichtigkeit. Was für eine Zukunft hat ein Mensch, dessen Regierung, Medien und Prominente sich gegen seine Interessen stellen? Deutsche, werft das Joch ab!

 

              Gerard Menuhin im Mai 2006

(Quelle: www.gerard‑menuhin.de)

 

Quelle: UNABHÄNGIGE NACHRICHTEN 5/2006/4

 

Anmerkung: Gerard Menuhin hat seine grundlegenden Einsichten auch in Buchform niedergelegt. In "Die Antwort" rechnet er mit der Maulkorb-Mafia ab. Ein jüdischer Wahrheitssucher, der Gerechtigkeit für Deutschland will und sich nicht beugen lässt. Ein Mann in der besten Tradition eines J. G. Burg (vgl. u.a. "Schuld und Schicksal. Europas Juden zwischen Henkern und Heuchlern").