Brückenschlag
... das Engagement des
früheren Linksterroristen Horst MAHLER (hebt sich) in bemerkenswerter Weise ab.
Er trat nicht nur auf Veranstaltungen der unterschiedlichen
rechtsextremistischen Organisationen als Referent auf, sondern veröffentlichte
in den verschiedenen rechtsextremistischen Publikationsorganen Interviews und
Kommentare und scheute selbst Kontakte in das neonazistische Lager nicht.
Zusammen mit anderen ehemaligen Angehörigen des "Sozialistischen Deutschen
Studentenbundes" (SDS) der 68er‑Bewegung, wie dem mittlerweile zum
rechtsextremistischen Theoretiker gewandelten Dr. Reinhold OBERLERCHER,
veröffentlichte MAHLER eine "Kanonische Erklärung zur Bewegung von
1968" in den "Staatsbriefen". Darin wollten die Autoren klarstellen,
dass diese politische Strömung weder für die östliche noch für die westliche
Wertegemeinschaft aufgestanden sei, sondern sich für das Recht eines jeden
Volkes auf national‑ wie sozialrevolutionäre Selbstbefreiung eingesetzt
habe. Das deutsche "Achtundsechzig", sei nach dem Nationalsozialismus
der zweite Revolutionsversuch gegen die Weltherrschaft des Kapitals gewesen. Mit
ihrer "Kanonischen Erklärung" wollten die Unterzeichner die 68erBewegung
im nationalrevolutionären Sinne uminterpretieren, um so ehemalige Anhänger der
damaligen "Neuen Linken" für eine Orientierung nach
"rechts", zu mobilisieren. Dieses Ansinnen stieß indessen überwiegend
auf scharfe Ablehnung.
Vor diesem Hintergrund muss
auch die von anderen rechtsextremistischen Intellektuellen formulierte Hoffnung
eines "Brückenschlags nach links" ‑ so Jürgen SCHWAB im NPD‑Organ
"Deutsche Stimme" und in dem Magazin "Signal" ‑ als
bündnispolitische und ideologische Öffnung als gescheitert angesehen werden. Zwar
bestehen eine Reihe von inhaltlichen und strukturellen Gemeinsamkeiten zwischen
Rechts‑ und Linksextremisten bei der Ablehnung des demokratischen
Verfassungsstaats, die starken politischen Vorbehalte der "Linken"
dürften aber auch für die Zukunft eine Annäherung beider Lager verhindern.
Quelle: Verfassungsschutzschutzbericht '99 des Bundesministeriums des
Innern, S. 71
Anmerkung: Vorab ist wiederum
die Frage angebracht, wer denn die Verfassung vor dem Verfassungsschutz schützt.
Schilys Schlapphüte operieren manipulativ mit Begriffen,
die nicht hinreichend definiert und außerdem zwischenzeitlich zu einem
nebulösen Brei degeneriert sind. Was ist "links"? Was ist
"rechts"? Was ist "extremistisch"? Im übrigen haben Mahler
und Oberlercher im Grundsatz recht: Die 68er sind
weder für die westliche (kapitalistische) noch für die sowjetisch-kommunistische
"Werte"-Gemeinschaft aufgestanden, sondern
für das Recht eines jeden Volkes auf national- und sozialrevolutionäre
Selbstbefreiung. Die einschlägigen Texte - einschließlich solcher von Rudi
Dutschke - sind exemplarisch auf dieser Internetseite vorhanden. Natürlich sind
die Amtswalter der korrupten Systemparteien - auch innerhalb
des VS und anderer "Dienste" bestrebt, einen Brückenschlag zwischen
den fälschlich als weit von einander entfernt eingestuften politischen
Gruppierungen zu verhindern. Sie können aber nicht hinwegdiskutieren, daß die
Schnittmengen erstaunlich groß sind und es kann nicht oft genug darauf hingewiesen
werden, daß sich die später zu verbrecherischen
Vereinigungen wandelnden NSDAP und SA ursprünglich sozialrevolutionäre Bewegungen
waren, die noch Anfang der 30er Jahre in Berlin zusammen mit der KPD Demonstrationen
veranstalteten. Jedenfalls sollten die vom VS fälschlich als extremistisch
denunzierten Gruppierungen ihre Kampfkraft übereinstimmend gegen das korrupte
System richten und sich nicht untereinander zerfleischen.