Asbach ‑ Reinefarth ‑ Schlegelberger

 

Mehr als sieben Jahre lang diente Hans‑Adolf Asbach dem Lande Schleswig‑Holstein als Sozialminister und stellvertretender Ministerpräsident. Dann wurde enthüllt, daß der Mitbegründer des BHE seit 1933 Mitglied der NSDAP war, daß er 1940 als Kreishauptmann in Brzrzeny im Destrikt Galizien in Polen an der Vernichtung mehrerer tausend Juden mitgewirkt hatte. Schon 1950 war diese Tatsache über den damaligen BHE-­Landtagsabgeordneten bekanntgeworden, aber Asbach bezeichnete sie als "kommunistische Verleumdungen aus meiner vorpommerschen Heimat, die heute zur DDR gehört". Von 1961 bis 1975 dauerten die Ermittlungen gegen Asbach. Dann wurden sie mit der Begründung eingestellt, es könne nicht nachgewiesen werden, daß ihm bekanntgewesen sei, gewußt zu haben, daß die von ihm ausgesonderten Juden erschossen werden sollten.

 

Zu den engsten Freunden Asbachs gehörte sein Parteifreund Dr. Reinefarth, nach 1945 Bürgermeister von Westerland und später Landtagsabgeordneter. Der SS‑General hatte sich bei der Niederschlagung des Aufstandes 1944 als "Schlächter von Warschau" einen Namen gemacht.

 

Dr. Hartwig Schlegelberger war bis 1975 Innenminister Schleswig-­Holsteins. Als Oberstabsrichter der Reichskriegsmarine hatte dieser Sohn von Hitlers Justizminister noch 1944 deutsche Soldaten wegen "Feigheit" zum Tode verurteilt und sogar an der Hinrichtung seiner Opfer im Zuchthaus Brandenburg teilgenommen.

 

Quelle: "Schwarzbuch CDU-Politik in Schleswig-Holstein", DKP-Bezirksvorstand Schleswig-Holstein (Hg.)