"Antisemitische Tatbestände"
Wie der Verfassungsschutz die Verbreitung zeitgeschichtlicher Wahrheiten in
angeblich rechtsradikale und antisemitische Agitation ummünzt:
In der Essenz behauptet die
FREY‑Presse:
* Juden hätten die
nationalsozialistische Rassen‑Ideologie mit zu verantworten. Auf diese
Weise werden Opfer zu Mittätern am Holocaust gestempelt.
* Jüdische Mitbürger würden
das deutsche Volk bevormunden.
* Juden würden in Deutschland
ungerechtfertigte Vorrechte eingeräumt.
* Juden besäßen weltweit zu
großen Einfluß. Vor allem deutsche Politiker müßten sich dem jüdischen Druck
beugen. Implizit spielt diese Aussage auf die in rechtsextremistischen Kreisen
populäre Theorie vom jüdischen Streben nach der Weltherrschaft an.
* Gedenkstätten und Mahnmale
für den Holocaust seien Symbole einer angeblich einseitigen
Vergangenheitsbewältigung.
* Auf jüdisches Geheiß leiste
die Bundesrepublik Deutschland überhöhte ‑ fortwährende ‑ Wiedergutmachungsleistungen.
Gezielt wird damit das Stereotyp von dem angeblich "geldgierigen
Juden" assoziiert.
* Der Massenzuzug von Juden
aus dem Osten verschärfe die soziale Lage in Deutschland.
* Israel beginge im eigenen
Land Menschenrechtsverletzungen an den Palästinensern. Juden hätten somit nicht
das Recht, sich zu moralischen Richtern über das deutsche Volk zu erheben.
(Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz aus Januar 1999 - Seite 15
f)
Wenn diese Thesen, von denen
nicht nur praktisch alle mehr oder weniger den Tatsachen entsprechen, sondern
die auch lediglich politische Kritik
an (nicht hier im Verfassungsschutzbericht, aber in der FREY‑Presse!)
meist präzise benannten jüdischen Einzelpersonen oder Gruppen üben, bereits
«Antisemitismus» sein sollen, ist das nur allzu beredter Ausdruck dessen, daß
das Bundesamt für den sogenannten «Verfassungsschutz» ‑ soweit es das
nicht schon immer war ‑ längst zum Sprachrohr und Sachwalter skrupelloser
talmudistischer Machtpolitik geworden ist. Gerade weil die anonymen Verfasser
des Berichts diese Peinlichkeit selber gespürt zu haben scheinen, versuchen sie
sich am Schluß zu rechtfertigen, indem sie sämtliche vorher aufgelisteten,
eindeutig politisch judenkritischen Thesen mit verzweifelter Rabulistik auf das
rassistische Gleis schieben: «Die
Quelle für solchen Antisemitismus [!] dürfte auch hier letztlich [?]
rassistisch geprägt sein, also von einer vermeintlichen Minderwertigkeit der
Juden ausgehen; denn durch die Stereotype und das ohne sachlichen Bezug oder
Hintergrund [???] ‑ ständige Herausstellen der jüdischen Abstammung von
Persönlichkeiten . . . entstehen neue bzw. werden überkommene antisemitische
Vorurteile perpetuiert.» Noch gewaltsamer kann man den vorgeblichen «Rassismus»
politischer Kritik am Judentum bzw. an einzelnen Juden wohl kaum an den Haaren
herbeiziehen ‑ und noch armseliger kann man sich wohl kaum um eine
plausible Definition von «Antisemitismus» herumdrücken.
Quelle:
"Die Protokolle der Weisen von Zion erfüllt" von Johannes Rothkranz,
Durach 2004, Band I, Teil 1, S. 121 f