Ausländerfeindlichkeit (1)

In Acht und Bann gestellt wurde die brandenburgische Gemeinde Gollwitz, weil die dortigen Bürger es wagten, eine zentrale Zuweisung jüdischer Einwanderer zurückzuweisen. Eine inszenierte Angst- und Haßkampagne erklärte die Gollwitzer fast für "vogelfrei". Doch die Mittelmärker wehren sich.

"Ende August dieses Jahres (1997) erfuhren wir aus Pressemitteilungen, daß der Landkreis Potsdam-Mittelmark das von ihm verwaltete Herrenhaus noch in diesem Jahr mit zirka 60 jüdischen Immigranten aus Usbekistan, Turkmenien und Kirgisien belegen wollte.

Im Beschluß der Gemeindevertretung äußerten wir einfach nur unsere Bedenken, wenn wir plötzlich den Bevölkerungszuwachs einer anderen Kultur von 15 Prozent zu verkraften haben. Dennoch wurde sehr schnell von den Medien und von prominenten Vertretern eine so üble Hetze gegen unser Dorf entfacht, daß der Name Gollwitz in kürzester Zeit zum Symbol für Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit weit über die Landesgrenzen hinaus geworden ist.

Ohne unparteiliche Prüfung des Sachverhaltes wurde die Kampagne gegen uns bis zum heutigen Tage fortgesetzt. Damit ist der Ruf unseres Dorfes weltweit geschädigt worden. Die erste Folge dieser Neubelebung einer mittelalterlichen Methode von Bann und Acht, mit der man seine politischen und andersgläubigen Gegner vernichtete, bekamen wir am 9. November zu spüren. Es wurden orts- und wohl auch landesfremde Demonstranten in Omnibussen herangefahren, welche uns wohl für vogelfrei hielten, indem sie einen unserer Bürger tätlich angriffen und einen anderen, der als Beobachter aus dem Fenster seines Hauses schaute, mit einem Steinwurf verletzten. Nur durch das entschlossene Eingreifen der Polizei konnte Schlimmeres verhütet werden.

Sind das die Früchte des Staates, für den Recht und Freiheit absolut geltende Grundgebote sind? Wo bleibt hier der weltweit wirksame Aufschrei der Medien? Geht es tatsächlich demokratisch und freiheitlich zu, wenn Entscheidungen eines demokratisch gewählten Gremiums dann sofort niedergemacht werden, wenn sie bestimmten Erwartungen nicht entsprechen? Ist es demokratisch, wenn man einzelne Meinungen so zitiert, als ob sie die Meinung aller wiedergäben?

Wer meint, in der Diskussion um die Unterbringung jüdischer Immigranten geht man wieder zur normalen Tagesordnung über, irrt. Insbesondere erwarte ich, daß sich ebenso Herr Bubis für die von ihm losgetretene Hetz- und Haßkampagne gegen uns, als auch der Landkreis Potsdam-Mittelmark für die unüberlegte, offensichtlich nach dem Gesetz des geringsten Widerstandes gefällte Entscheidung entschuldigen. Wie konnte man eine Belegung planen, obwohl der gegenwärtige Zustand des alten Schlosses eine solche überhaupt nicht zuläßt?"

Andreas Heldt, Bürgermeister von Gollwitz

Anmerkung: An diesem Beispiel wird trefflich demonstriert, wie Medienmacht mißbraucht wird, um ehrliche anständige Deutsche als "Antisemiten" oder "Ausländerfeinde" zu denunzieren, obwohl diese nur auf elementare Dinge hinweisen, die in jedem Handbuch der Anthropologie nachgelesen werden können. Notwendig ist in diesem Zusammenhang auch der Hinweis, was der Westjude Rathenau in der Weimarer Republik über die "asiatischen Horden auf märkischem Boden sagte".